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Nach der Himmelfahrt Jesu Christi wurde Matthias von den Aposteln zum Nachfolger des Verräters Judas gewählt, da Jesus die Zahl der Apostel auf zwölf festgelegt hatte. Das Los entschied zugunsten von Matthias, neben dem auch noch Joseph Barsabbas zur Wahl gestanden hatte. Danach missionierte Matthias zuerst in Judäa und zog dann in Gebiete, wo nur Heiden lebten, so auch nach Äthiopien. Überall verkündete er voller Inbrunst das Wort Gottes und taufte die Bekehrten. Über den Tod des Apostels gibt es keine sicheren Überlieferungen. Er soll um das Jahr 63 von Heiden zuerst gesteinigt und dann mit einem Beil erschlagen worden sein. Auf Abbildungen, von denen es nicht übermäßig viele gibt, ist Matthias als Apostel mit Buch und Rolle zu sehen, oft natürlich auch mit Marterwerkzeugen wie Beil, Schwert, Lanze oder Steinen.
Der Leib des Apostels soll, so die Überlieferung, im Jahre 368 von der hl. Helena, der Mutter Kaiser Konstantins, in ihre Heimatstadt Trier gebracht worden sein. Kriegerische Ereignisse aber hatten die Trierer schon wenig später veranlasst, den kostbaren Schatz zu vergraben, sein Vorhandensein war 1050 nicht einmal mehr bekannt. Erst Nachforschungen in Rom sollen den Ort der Beisetzung, das alte Benediktinerkloster St. Eucharius vor den Toren der Stadt, ausfindig gemacht haben. Man öffnete das Grab, dem ein bei den Anwesenden Staunen und Furcht auslösender Duft entströmte, und schloss es wieder, aus welchen Gründen auch immer. Erst 1127, als mit dem Bau einer neuen Klosterkirche begonnen wurde, stieß man am 1. September erneut auf das Grab. Und diese zweite Auffindung war es, die jene bis zum heutigen Tag fortdauernde Wallfahrtsbewegung zum Apostelgrab auslöste (siehe auch: Der Apostel Matthias und Trier).