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Wenn früher in der Eifel ein Dorfbewohner im Sterben lag oder verstorben war, hatten nach altem Brauch die Nachbarskinder die Aufgabe, für ihn die „Sieben Fußfälle“ zu beten. Heute gerät dieser Brauch immer mehr in Vergessenheit.
Bei den Katholiken war in der Barockzeit der Kreuzweg die beliebteste Andachtsform. Er bestand ursprünglich aus sieben Stationen, wie man sie heute noch in Schönberg (B), bei St. Vith, findet. Auf jedem Stationsstein liest man das Wort „Fußfall“, weil man davor eine Kniebeuge, einen „Fußfall“, zum Zeichen der Reue, Buße und der andächtigen Verehrung machte.
Die Stationen sind: 1. Jesus wird zum Tode verurteilt, 2. Jesus begegnet seiner Mutter, 3. Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz zu tragen, 4. Veronika reicht Jesus das Schweißtuch, 5. Jesus fällt unter dem Kreuz, 6. Jesus stirbt am Kreuz, 7. Jesus wird ins Grab gelegt. Unter dem Einfluss der Franziskaner entstanden daraus im 17. und 18. Jahrhundert Kreuzwegandachten und die Kreuzwege mit 14 Leidensstationen.
Der 1989 in Sieberath wohnende und inzwischen verstorbene Pfarrer i. R. Otto Plassmann hat den Brauch der „Sieben Fußfälle“ im Kirmesbereich Sieberath erforscht und eine Karte angefertigt, die die Standorte der sieben Kreuze zeigt1. Die Kreuze sind nachstehend hier abgebildet.
1Es sei an dieser Stelle noch einmal verwiesen auf das Buch von H. P. Schiffer, der auf S. 145 ff. die 7 Fußfälle ausführlich beschreibt.