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Auf den Antrag vom 29. September 1926 genehmigte der Erzbischof von Köln am 18. Oktober die Errichtung einer Hauskapelle im Liebfrauenhof. Durch den Erlass wird geregelt, dass u. a. wenigstens einmal wöchentlich die hl. Messe gefeiert wird und im Übrigen die pfarrlichen Rechte gewahrt bleiben, d. h.: „An Sonn- und Feiertagen dürfen nur die Schwestern und die übrigen Bewohner des Liebfrauenhofes in der Hauskapelle dem hl. Messopfer beiwohnen.“1 Später, nach Einzug eines Hausgeistlichen, feierte man täglich die heilige Messe. Darüber hinaus wurde an fünf Tagen in der Woche der Rosenkranz gebetet. An diese Tradition erinnern der Spruch „Venite Adoremus“ (Kommt, lasset uns anbeten) über der Tür zur Kapelle und die Rosenkranz-Fenster. Leider nur noch Erinnerung, denn nach dem Umzug wurden das Allerheiligste und der Altarstein entfernt.
Jahrzehntelang war das von den Schwestern des Essener „Vereins für Familienpflege vom 3. Orden des Hl. Franziskus“ geführte Altenheim eine segensreiche Einrichtung, die alten Menschen einen Lebensabend in ihrer engeren Heimat und jungen Frauen einen wohnortnahen Arbeitsplatz geboten hat. Seit Anfang des Jahres 2003 ist die Einrichtung infolge Fusion mit der Schleidener Seniorenresidenz auf den Schlossberg umgezogen. Die Gebäude in Reifferscheid wurden mit Wirkung vom 1. April 2004 an die Privatschule Corsten GmbH mit Hauptsitz in Mönchengladbach verkauft.
Der Name „Liebfrauenhof“ wird illustriert durch die Darstellung über dem Eingang zum Kernbau im Park, die die Muttergottes als Patronin der Kinder und Kranken zeigt. Unter der neuen Eigentümerin behält die Darstellung ihre Funktion zumindest in erstgenannter Hinsicht.
1Pfarrarchiv, Akte „Liebfrauenhof“
Wie vor sowie
Urhahn, Alfred, 875 Jahre Pfarre Reifferscheid. Festschrift zum Jubiläum, Katholische Kirchengemeinde St. Matthias, Reifferscheid, 2005