Herzlich Willkommen <br>in der GdG Hellenthal-Schleiden
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Herzlich Willkommen
in der GdG Hellenthal-Schleiden
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4. Fastensonntag

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift ©2016 Katholische Bibelanstalt GmbH Stuttgart Alle Rechte vorbehalten www.bibelwerk.de

Fastenzeit (c) ulleo_pixabay_pfarrbriefservice
Fastenzeit
Datum:
Fr. 25. März 2022
Von:
Ursula Lammert
Impuls (c) Georg Toporowsky
Impuls

Fastenimpuls zum 4. Fastensonntag, „Gleichnis vom verlorenen Sohn“ (Lk 15, 1-3.11-32)

 

Zu den schönsten und aussagekräftigsten Erzählungen Jesu gehört das „Gleichnis vom verlorenen Sohn“, das gleichzeitig auch das „Gleichnis vom barmherzigen Vater“ ist. Der jüngere Sohn verlangt von seinem Vater sein Erbteil, geht ins Ausland und verprasst es. Er wird zum Bettler und arbeitet schließlich als Schweinehirt. Nach einiger Zeit kehrt er reumütig zu seinem Vater zurück, bekennt sich zu seinem Fehlverhalten und erwartet, entsprechend behandelt zu werden. Doch der Vater ist so froh über die Rückkehr seines Sohnes, dass er ein großes Fest veranstaltet und ihn mit Freuden wieder aufnimmt.

Jesus zeigt mit diesem Gleichnis auf anschauliche und berührende Weise, dass es im christlichen Glauben nicht um religiöse Leistung und Verdienst geht, dass sein Gott kein „Buchhaltergott“ ist, der nach unseren Taten und unserer Nähe zu ihm seine Gunst und Nähe bemisst. Der Gott Jesu ist ein Gott der Barmherzigkeit, der „beim Armen sein Herz hat“. Ein Gott, der seine Liebe nicht abhängig macht von einer Gegenleistung. Ein Gott, der erstaunlicherweise nicht nach dem „Wenn- dann“-Prinzip handelt, ein Gott, der seine Liebe nicht von unseren Handlungen abhängig macht. Eine damals wie heute revolutionär neue und fast schon unglaublich freudige und frohe Nachricht, die unsere Maßstäbe, wie sie der ältere Sohn in der Geschichte verkörpert, vollkommen durcheinanderbringt.

Seit nunmehr fast 2000 Jahren bewegt dieses Gottesbild und das Gleichnis vom verlorenen Sohn die Menschen. Vielleicht die schönste Interpretation dieser Geschichte hat der Maler Rembrandt Harmenszoon van Rijn (1608-1669) uns hinterlassen. Rembrandt rückt in seinem Gemälde „Der verlorene Sohn“ die handelnden Personen ins rechte Licht. Im Mittelpunkt des Bildes und Lichtes stehen Vater und Sohn, tief miteinander verbunden. Das Licht leuchtet auf die Hände des Vaters und legt erstaunliche Details frei: die beiden Hände des Vaters sind verschieden gestaltet. Die linke Hand des Vaters ist größer und kräftiger, sie liegt auf der Schulter des Sohnes und ist wie die Hand eines Mannes, eines Vaters. Die rechte Hand dagegen ist kleiner und zierlicher, sie streichelt den Rücken des Sohnes und ist wie die Hand einer Frau, einer Mutter. Beide Hände scheinen Licht auszustrahlen, sie sind ein Symbol der Vergebung und der Liebe des alten Mannes. Dessen Mantel wird vielfach wie die Flügel einer Henne interpretiert, bergend und schützend. Der Mantel symbolisiert somit etwas Mütterliches. Der Fluchtpunkt liegt genau auf der Stelle, an der der Kopf des Knienden die Brust des Alten berührt.

Die Vergebung des Vaters ist ein zutiefst inneres Geschehen, das durch die behutsame Berührung und die geschlossenen Augen des Vaters und Sohnes unterstrichen wird. Der Vater erkennt seinen Sohn nicht mit den Augen des Körpers, die geschlossen sind, sondern mit den Augen des Herzens.

Das Licht erleuchtet auch das Gesicht des Mannes am rechten Bildrand, der den älteren Sohn verkörpert. Sein Körper liegt jedoch im Halbdunkeln, obwohl er theoretisch genauso hell sein müsste. Das Licht lädt ihn zur Anteilnahme an der Verbundenheit des Vaters mit seinem jüngeren Bruder ein, er aber kann nicht. Seine Körperhaltung ist sprechend: Die Arme hat er eng an die Brust gezogen, sein Umhang ist eng anliegend, nicht weit und bergend wie der des Vaters. Er scheint gar keinen Gefallen an der Szene zu finden: sein Herz wird noch durch die Hände verdeckt, er bewertet seinen jüngeren Bruder vor allem nach seinem Handeln.

Einigen Interpretationen zufolge malte Rembrandt, der viele schmerzhafte und tragische Lebenserfahrungen machen musste, hier sich selbst als verlorenen Sohn und drückt damit seine Sehnsucht aus, einen gnädigen Vater im Himmel zu finden.

Der heutige 4. Fastensonntag heißt Laetare, „freue dich“. Wir sind eingeladen, uns wie der „verlorene Sohn“ über die bedingungslose Liebe Gottes zu freuen. Wir sind eingeladen, wie der „barmherzige Vater“ unser Herz beim Armen zu haben. Wir sind eingeladen, unsere Engherzigkeit abzulegen und Gottes Maßstäbe anzulegen.

Georg Toporowsky