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„Armut – Reichtum“, „Arme – Reiche“ – das Themabeschäftigt die Politik, solange politisiert wird – und auch die Hl. Schrift.
Bereits Robin Hood nahm es den Reichen, um es den Armen zu geben – und wurde so zum Vorbild für die Politikerinnen und Politiker, die sich mehr auf der linken Seite des Spektrums finden.
Jesus findet harte Worte: „Weh euch, ihr Reichen!“
Sprichwörtlich geworden ist: „Leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als ein Reicher in das Himmelreich!“
Nun kennt schon das Alte Testament einen Reichen, der mit Sicherheit im Himmel ist. Es ist Abraham, der reich, sehr reich war an Land, Vieh und Nachkommen wie die Sterne…
Der hl. Augustinus (gest. 430) beschäftigte sich mit dieser Frage.
Er zitiert das Gleichnis vom reichen Prasser und dem armen Lazarus, der gerne von dem gegessen hätte, was vom Tisch des Reichen fiel (Lk16,19-31). „Stattdessen kamen die Hunde und leckten an seinen Geschwüren…“. Schlimmer kann man sich das Elend nicht vorstellen! So muss der „Prasser“ in die Unterwelt, wo er von Ferne Abraham sieht, und Lazarus in seinem Schoß…
Er muss also nicht wegen seines Reichtums in die Unterwelt, sondern weil er das Elend vor seinem Tisch nicht gesehen hatte, nicht sehen wollte. Nur die Hunde hatten Erbarmen…
Abraham hingegen lebte nicht für seinen Reichtum. Sein Reichtum war sein Sohn Isaak, und selbst den war er bereit hinzugeben, wäre ihm der Engel Gottes nicht in den Arm gefallen.
Auch wir sind „reich“, schauen wir uns nur in der Welt um. Vergessen wir aber nicht den „Larzarus“ vor unserer Tür.
Dann ist unser „Reichtum“ kein Selbstzweck, sondern hilft uns, sogar durch das Nadelöhr.
Walter von den Bruck