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„Als es dann Tag wurde, stand Jesus am Ufer, doch die Jünger erkannten ihn nicht. „Kinder“, rief er ihnen zu, „habt ihr nicht ein paar Fische für das Frühstück?“ – „Nein“, riefen sie zurü+ck, „nicht einen einzigen!“ – „Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus!“, forderte er sie auf. „Ihr werdet sehen, dass ihr etwas fangt!“ Sie warfen das Netz aus, aber dann konnten sie es nicht mehr einholen, solch eine Menge Fisch hatten sie gefangen.
(Joh 21, 4-6 nach der Neuen Genfer Übersetzung)
Liebe Lesegemeinde der Fasten- und Osterimpulse,
- auch das ist eine Ostergeschichte. Jesus, der in seiner letzten Nacht verraten und verleugnet wurde, steht am Ufer. Er, der menschlich zutiefst von seinen engsten Freunden enttäuscht wurde, macht den ersten Schritt auf sie zu.
Dieser Neuanfang einer Freundschaft ist ein Geschenk Gottes, das aus der Schuld und der Scham, der Angst und dem Schmerz heraus in die Weite und Zuversicht führt.
Am Ufer des Sees Genezareth beginnt für die Freunde Jesu die Freundschaft neu. Und wenn man diese Geschichte in Joh 21 weiterliest, erfährt man: Gerade Petrus, der Jesus drei Mal verleugnet hat, bekommt drei Mal die Chance, zu der Freundschaft zu stehen – und darüber hinaus, eine neue Verantwortung zu übernehmen! Jesus traut ihm etwas zu, was er selbst nie mehr zu hoffen gewagt hätte! Sie können Freunde bleiben, weil es Jesu Wunsch ist.
Am Anfang dieses wichtigen Schritts zum Neuanfang stehen keine großen Worte, sondern ein Auftrag und eine Geste: Jesus ruft den Freunden zu, auf der anderen Seite zu fischen, und hat das Frühstück für die Fischermänner vorbereitet. Er erwartet sie mit geröstetem Brot und gegrilltem Fisch am offenen Feuer. Was für eine willkommene wärmende Stärkung, wenn man die ganze kalte Nacht erfolglos durchgearbeitet hat!
Durch die Vergebung wird der Grundstein der Freundschaft neu gelegt. Diese Erfahrung gilt auch uns am Ostermorgen. Egal, wie sehr wir uns von Jesus entfernt haben – er lädt uns neu ein an seinen Tisch. Auch in diesem Jahr ist uns am Ende der Fastenzeit die Fülle versprochen, in Brot und Wein. Das Versprechen, das uns seit der Taufe zugesprochen ist, gilt, auch jetzt wieder neu. Wir dürfen kommen, wie wir sind, und dürfen den Neuanfang wagen.
Ein gesegnetes Osterfest!
Ihr Erik Schumacher