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Impuls Montag der 3. Fastenwoche
„Sie brachten ihn an den Abhang des Berges, auf dem ihre Stadt erbaut war, und wollten ihn hinabstürzen“. (Lk 4,28).
Warum reagieren Menschen, reagieren auch vielleicht wir, immer wieder mit Gewalt?
77 Jahre ist es her, dass hier durch unsere Heimat der Krieg wütete, der nur Tod, Zerstörung, Not, Elend und Flucht brachte. Bei uns hier in der Eifel, aber auch in ganz Mitteleuropa, hat sich seit dem Krieg so manches verändert. Durch ein gemeinsames Ziel verbunden und über alle unterschiedlichen persönlichen Befindlichkeiten, Interessen und Vorstellungen hinweg, haben engagierte Menschen Dinge erreicht, die viele für unvorstellbar gehalten haben. „Nie mehr Krieg“, so hieß die Losung. Und so hatten wir seit Ende des Zweiten Weltkrieges zumindest hier in Mitteleuropa Frieden gehabt und aus alten Feinden sind gute Nachbarn, ja Freunde geworden. Im Alltag haben wir uns dann ganz schnell an diese neue Errungenschaft, ja dieses Geschenk, gewöhnt. Und vielleicht wurde mit viel Arbeit erreichtes zu sehr als selbstverständlich erachtet, nicht mehr richtig wertgeschätzt und gepflegt. Seit dem 24.Februar ist nun alles anders.
Aber Gewalt und auch Krieg beginnen oft schon viel früher. Im Zwischenmenschlichen. Wie wir miteinander umgehen und auf unseren Nächsten schauen. Und das betrifft uns alle. So schreibt die EKHN-Friedenspfarrerin Sabine Müller-Langsdorf in ihrem Gebet um Frieden in Europa: „Wann beginnt Krieg, Gott? Wenn sich Feindbilder ins Herz schleichen.“
Wann schleichen sich auch in unser Herz „Feindbilder“?
Klaus Hövel